Stefan Heucke
Über Stefan Heucke
Der Komponist erzielt mit seiner theatralischen, schillernden, das Orchester in einen philosophischen Kosmos verwandelnden Partitur eine fesselnde Deutung des Uraltmythos. [...] Selten hat in jüngerer Zeit ein Zeitgenosse den Sinn von fesselnder Theatermusik so begriffen wie dieser hoch veranlagte Tonsetzer. ("Das Orchester" zur Uraufführung von Die Ordnung der Erde)
Stefan Heucke wurde am 24. Mai 1959 in Gaildorf (Baden-Württemberg) geboren. Von 1978 bis 1982 studierte er privat Klavier bei Renate Werner (Stuttgart) und setzte dann von 1982 bis 1986 sein Musikstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik Detmold bei Arnulf von Arnim (Klavier) und Gerhart Schäfer (Tonsatz und Komposition) fort. An derselben Fakultät hatte er von 1989 bis 2002 einen Lehrauftrag für Musiktheorie inne.
Erste öffentliche Aufmerksamkeit erregte Heucke im Jahr 1985, als er beim "Forum junger deutscher Komponisten für Orchestermusik" der GEMA mit der Uraufführung seiner Vier Orchesterstücke op. 5 durch das Saarländische Staatsorchester Saarbrücken unter Matthias Kuntzsch ausgezeichnet wurde. 1990 erhielt Heucke für sein Gesamtwerk den "Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler". Beim Kompositionswettbewerb des Europafestivals der Ruhr-Orchester "Windrose" im Jahr 2002 gewann Heucke den 1. Preis. 2007 wurde er mit dem Hans-Werner-Henze-Preis des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe geehrt.
Seit 1985 erfolgten Live-Mitschnitte und Produktionen bei verschiedenen Rundfunkanstalten (Saarländischer Rundfunk, WDR, SDR). Heucke erhielt Kompositionsaufträge des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD, des Festivals Maggio Musicale Fiorentino, namhafter Solisten wie des Klavierduos Grau/Schumacher sowie zahlreicher deutscher Orchester und Opernhäuser. Im Auftrag der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach komponierte er zur Eröffnung der Spielzeit 2006/07 die Oper Das Frauenorchester von Auschwitz op. 47. Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges 2015 kondensierte er die wichtigsten Teile der Oper in den Bruchstücken zu einer Konzertfassung, die vom Philharmonischen Orchester Bremerhaven in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Den Text für Heuckes Chorwerk Pater noster – unser Vater (2010), ein Auftrag der Bochumer Symphoniker, verfasste Bundestagspräsident Norbert Lammert als Neuübersetzung aus dem Lateinischen.
Heuckes kompositorisches Schaffen erstreckt sich von Klavierminiaturen über Kammer- und Vokalmusik bis hin zu Chor- und Orchesterwerken, Solokonzerten, zwei Opern und einem Ballett. Eines seiner erfolgreichsten Werke ist Der selbstsüchtige Riese für Sprecher und Orchester (1995) nach dem Märchen von Oscar Wilde. Sein Tanzoratorium Die Ordnung der Erde wurde 2001 vom Ballett Schindowski am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen uraufgeführt. Das Monodram Iokaste (2014) erzählt erstmals den vollständigen Mythos der Labdakiden aus der Perspektive der thebanischen Königin Iokaste, Mutter und Gattin des König Ödipus. Dabei lässt er die Erzählerinnen, eine Sing- und eine Sprechstimme, mehrfach wechselnd in die Rollen der sieben handelnden Personen schlüpfen.
Heucke war in der Saison 2010/11 erster Composer in Residence der Niederrheinischen Sinfoniker Krefeld-Mönchengladbach. Im Rahmen des Henze-Projekts der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 war er Schwerpunktkomponist der Konzertreihe "Zeit::Reise". Zum Wagner-Jahr 2013 schrieb Heucke im Auftrag des Richard-Wagner-Verbandes Dortmund sinfonische Variationen über die Hirtenweise aus "Tristan und Isolde" für großes Orchester. Er war Composer-in-Residence beim Philharmonischen Orchester Bremerhaven (2014/15) und dem Staunton Music Festival (2016).
Stefan Heucke lebt abwechselnd in Bochum und an der italienischen Riviera.
- Besuchen Sie auch die Heucke-Website www.heucke-stefan.de.
Werkliste
Chronologie
Uraufführung des 1. Konzert für Klavier und Orchester in Münster.
erster Composer-in-Residence des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven mit der Uraufführung der "Bruchstücke aus der Oper 'Das Frauenorchester von Auschwitz' " im Mai 2015
Uraufführung von Friede den Menschen, Kantate nach einem Gebet aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück von 1944 in der Kölner Philharmonie
Uraufführung von 1. Konzert für Klavier und Orchester in Münster
Composer in Residence beim Bach-Fest Münster
Artikel
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